Neue Gemeinschaften in Europa



Neben dem Umbau bestehender Kommunen zu Energiewendedörfern oder Zukunftskommunen gibt es  eine zunehmende Vielfalt an sich neu gründenden Gemeinschaften, insbesondere seit 2020. Da mich immer öfter Anfragen erreichen, wer gerade wo etwas gründet, möchte ich für die Arten von Neugründungen die Unterscheidung von vier Typen vorschlagen, damit wir uns gezielter darüber austauschen können.

  • Typ: NEUBAU. Errichtung neuer kompletter Siedlungen im Wald / auf der Wiese. Beispiele:   Luleika in den Masuren/Polen oder die REHU Siedlungen in Frankreich.
  • Typ: WIEDERBELEBUNG. Verfallene oder verfallende Siedlungen/Gehöfte/Schlösser/Klöster neu beleben. Beispiele: verfallende Siedlung bei   Dubrovnik, verlassene Bergdörfer in den Alpen, Schloss Tonndorf oder Gemeinschaft Tempelhof.
  • Typ: NEUAUFSTELLUNG. Innerhalb bestehender Dörfer oder Städte Vertrauensgemeinschaften bilden. Hier finden sich Menschen zusammen, welche die Grundversorgung mit Lebensmitteln, mit Energie und Dienstleistungen sowie das soziale Leben mit Bildung oder Kultur in Eigenregie organisieren und sich so aus den Abhängigkeiten von internationalen Märkten und globalen Finanzstrukturen schrittweise herauslösen.
  • Typ: MISCHFORMEN. Hier gehen GründerInnen davon aus, dass neue Gemeinschaften höchst unterschiedliche Ausgangsbedingungen und Wunschvorstellungen von potentiellen Gemeinschaftsmitgliedern integrieren sollten. So stellt die Konzeption von Anfang an unterschiedliche Optionen in künftigen Siedlungen bereit, z.B. für geschlossene Familienverbände einerseits und für offene soziale Formen andererseits. Beispiele sind geplante Ansiedlungen in   Griechenland   oder   Kroatien.  Hier wurde bereits eine Jagdschlossruine bei Varazdin ausgebaut, die Platz für 12 Menschen in vier Wohneinheiten mit vielen Gemeinschaftsräumen bietet. Ein grosser Permakulturgarten liefert gesunde Nahrungsmittel und lädt zum Mitwirken ein. Weitere 21 Häuser oder Chalets können je nach Bedarf und Potential neuer Gemeinschaftsmitglieder mit natürlichen Materialen wie Lehm, Stroh errichtet werden. Details finden Sie   hier  unter der Einladung zur nächsten Kulturkarawane. Ob, wie und wo man neu- oder ausbaut, ist bei diesem Siedlungstyp eine sekundäre Frage.

Das Geheimnis gelingender Evolution ist Vielfalt. So werden sich auch aus diesen innovativen sozialen Formen die für ein buntes Leben der Zukunft sowie für die unterschiedlichen Lebenswünsche von Menschen auf unserer Erde passenden Entwürfe im Lauf der Zeit herausstellen. Kooperationen zwischen verschiedenen Ansätzen sind besonders fruchtbar, wie es die Zukunftskommunen   Tonndorf   oder   Steyerberg   demonstrieren.

Wichtig scheint mir bei allen Neustarts, dass wir den Respekt vor allem Leben sowie eine dem Gemeinwohl dienende Ökonomie zur Grundlage unseres Handelns machen.

Gutes Gelingen in allen Zukunftskommunen, Energiewendedörfern und neuen Gemeinschaften wünscht Ihr Peter Schmuck

 




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  • Uwe Burka  

    Lieber Peter,
    Deine unermütliche Suche und Verbindungsarbeit von Gemeinschaften gebührt meine vollste Anerkennung!
    Wenn sich auch nur 1% unserer Mitmenschen so „gemeinwohlorientiert“ einsetzen würden, wie Du es tust, dann hätten wir das Schlimmste schon hinter uns. Deine Arbeit wird uns aber bald diesen Sprung über die 1% Hürde ermöglichen.
    Auf unserer Kulturkarawane vom 29.9.-11.10. im Balkan werden wir auch die von Dir genannten Projekte besuchen und parallel viel Fachwissen vermitteln, wie Projekte geerdet und finanziert werden können: https://vision-erde-jetzt-gestalten.com/projekte/
    Herzlichst! Uwe Burka

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