In unserem Land werden derzeit Windanlagen bei ordentlichem Wind stillgestellt, oder „abgeregelt“. Von Januar bis März 2019 wurden 3,23 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom, davon 99% aus Windenergieanlagen, in Deutschland derart abgeregelt. 66 Prozent mehr als im 1. Quartal 2018, wie aus einem Quartalsbericht der Bundesnetzagentur hervorgeht – und damit knapp fünf Prozent der erneuerbaren Energie.
Wie mag das im ersten Quartal 2020 nach dem Sturm Sabine ausschauen?
Technisch könnte man anstatt abzuschalten durchaus in den meisten Fällen das Windrad weiter laufen lassen und den Strom vor Ort nutzen anstatt ihn ins Netz einzuspeisen. Doch das lassen die aktuellen Regelungen nicht zu. Wann endlich gibt der Gesetzgeber diesen bislang verschenkten Strom (für den 2018 auch noch 473 Mio. Euro Ausgleichszahlungen anfielen) frei, damit der potenziell anfallende Strom nicht länger abgeregelt sondern sinnvoll genutzt wird? Zum Beispiel an der privaten Ladesäule oder durch Power-to-Gas-Technologien?
Mit volkswirtschaftlichen Absurditäten wie dieser werden Energiewende und Klimaschutzaktivitäten konterkariert. Solange Häuser in unserem Land mit fossilen Rohstoffen beheizt werden und fast alle Kraftfahrzeuge mit fossilen Kraftstoffen angetrieben werden, ist die Abschaltung von Milliarden kWh EE Strom nicht hinzunehmen.
Grüße in die Runde – Ihr fassungsloser Peter Schmuck aus dem Windland Schleswig-Holstein, wo derzeit viele Windräder stillstehen, wie der Film unten zeigt.
Und derweil flutet der Sturm den Nordseehafen Dagebüll:
Wie lange kann man das aushalten?
Die Zahlen oben beruhen auf dieser Quelle.
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