Vor etwa 10 Jahren entwickelte der Professor für theoretische Physik an der Universität von Paris Sanclay, Dr. Suat Topsu, innerhalb weniger Tage ein Datenübertragungssystem für sein Haus auf Basis des Lichtes von LED-Lampen. Warum? Seine Frau hatte ihn gebeten, während ihrer Schwangerschaft die funkgestützte Kommunikation über WIFI zu Hause abzuschalten. Prof. Topsu nannte sein Verfahren „Visible Light Communication“ (VLC Technik), also visuelle Lichtkommunikation. Prof. Harald Haas von der Universität Edinburgh gab dem Verfahren 2011 den eleganten Namen LiFi – in Analogie zu WiFi. Mehr Details von Gunter Pauli, der das recherchiert hat, hier ab Seite 78.
Im Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut in Berlin begann man, die Technik weiterzuentwickeln. Im Juni 2013 demonstrierte Projektleiter Anagnostis Paraskevopoulos vor Ärzten und Ministeriumsvertretern in Baden-Württemberg die VLC-Technik. Die Landesregierung finanzierte daraufhin ein Pilotprojekt auf der Insel Mainau und die Stadt Stuttgart eines im Hegel-Gymnasium. Beide Projekte wurden technisch erfolgreich abgeschlossen und trugen zur Serienreife der Technik bei. Heute kann man VLC Technologie kaufen. Mittlerweile ist sie beim Hamburger Sportverein (HSV) im Pressezentrum im Einsatz.
Der Physiker Dr. Klaus Scheler hat die Studienlage zu gesundheitlichen Auswirkungen von VLC/LiFi und LED-Licht recherchiert und kommt zum Fazit: Wenn technische Bedingungen eingehalten werden, ist VLC/LiFi für den Menschen nach heutigem Stand des Wissens gesundheitlich verantwortbar.
Eine gute Nachricht angesichts entsprechender Zweifel bezüglich neuer Funk-gestützter Technologien – finden Sie auch? Ihr Peter Schmuck
Das Titelbild ist vom WIKI Eintrag und zeigt zwei Li-Fi-Module des Fraunhofer-Instituts für Nachrichtentechnik. Der Laptop zeigt die Up– und Downlink–Datenübertragungsrate an.
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