Udo E. Simonis, Professor Emeritus für Umweltpolitik am Wissenschaftszentrum Berlin (WZB), Redakteur und Mitherausgeber des „Jahrbuch Ökologie“ (1992-2016), seit Jahrzehnten engagiert in den Vereinten Nationen sowie in der Deutschen Umweltstiftung für die globale ökologische Wende, hat sich in einer aktuellen Publikation den aktuellen Krisen unserer Zeit gewidmet. Im Fazit der Analyse kommt er zur Folgerung:
„Man wird angesichts dieser Entwicklungen unweigerlich an Jared Diamond erinnert, der in seinem epochalen Buch „Kollaps“ die historischen Zusammenbrüche von Gesellschaften vergleichend analysiert hat. Die Frage, warum Menschen und Gesellschaften dumme Dinge tun, ist die zentrale Frage seines Buches. Diamond beantwortet diese Frage mit einer Stadien-Theorie katastrophenträchtiger Entscheidungsprozesse:
- Es kann sein, dass eine Gesellschaft ein Problem
nicht voraussieht; - eine Gesellschaft will ein Problem nicht wahrnehmen;
- eine Gesellschaft mag ein Problem zwar erkennen,
aber keine angemessene Anstrengung unternehmen,
es auch zu lösen; - die Eliten schotten sich von den Folgen ihrer eigenen
Handlungen ab, was eine Verständigung über
die notwendige Transformation behindert und
den Zusammenbruch beschleunigt.
Bei der Frage der Übertragung der Erkenntnisse über historische Zusammenbrüche auf die Gegenwart ist Diamond jedoch eher zurückhaltend: Zwischen Früher und Heute gäbe es schließlich Unterschiede – in den Problemen selbst, wie aber auch in der Reaktion darauf. Sein Optimismus gründet in den modernen Kommunikationsmöglichkeiten. Wir seien heute im Vergleich zu früher in der Lage, von anderen Gesellschaften zu lernen, die in Zeit und Raum weit voneinander entfernt sind. Er sagt nicht, wir sollten, nein, er meint wir werden (!) uns dafür entscheiden, diesen einzigartigen Vorteil auch zu nutzen.
Zur strategischen Absicherung eines solchen strukturellen Optimismus plädiert der WBGU in seinem Gutachten für eine planetarische Zusammenarbeit – fordert dafür aber nichts weniger als eine „Internationale Kooperationsrevolution“ (revolution in international cooperation) ein.“
Danke, lieber Herr Simonis für Ihre unermüdliche Arbeit. Lassen Sie uns über moderne Kommunikation blitzschnell die Neuigkeiten aus Kommunen und Ländern, welche die Krisen meistern, austauschen. Die News aus den Zukunftskommunen, aus Bhutan oder aus Schweden. Dann wird die planetarische Kooperation den ökologischen und demokratischen Umbau unserer Welt möglich machen.
Ihr P. Schmuck
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