Eine der hoffnungsvollsten Zukunftskommunen ist Gaviotas in Kolumbien. Warum? Weil sie uns zeigt, was in 50 Jahren wachsen kann. Die Zukunft, von der Ende der 1960er Jahre ein junger kolumbianischer Entwicklungshelfer namens Paolo Lugari träumte, ist Wirklichkeit geworden. Paolo fragte sich damals, wie die fast unbewohnten, unfruchtbaren Ebenen östlich des Andenhauptkammes für die wachsende Bevölkerung seines Landes lebenswert gemacht werden könnten.
In Ermangelung jeglicher Infrastruktur bauten die ersten Gaviotaner Windturbinen, um Strom zu bekommen. Sie bauten Handpumpen, um tiefe Wasserquellen erschließen zu können, und Solarkollektoren, die trotz des meist bewölktem Himmels in diesem Landstrich effizient genug sind, um Trinkwasser zu sterilisieren. Im Laufe der Jahrzehnte haben die Gaviotaner ein Ökosystem wiederhergestellt: Um zwei Millionen neugepflanzte karibische Kiefern regenerierte sich ursprünglicher Regenwald, der einst diese Region bedeckte.
Die 200 Menschen, die heute hier leben, erzeugen neben Wasser, Nahrung und Energie auch aus Kiefernharz hergestellte Produkte wie Kolophonium, Terpentin und Kraftstoffe für Fahrzeuge mit gewöhnlichen Verbrennungsmotoren.
Der kolumbianische Autor Gabriel García Márquez hat Paolo Lugari als „Erfinder der Welt“ bezeichnet. Ist Gaviotas eine Utopie? Paolo Lugari meint dazu: „Utopie bedeutet wörtlich KEIN ORT. Wir nennen Gaviotas eine Topia, weil es real ist.“
Genauere Informationen finden Sie hier in spanischer Sprache, in englischer Sprache und in deutscher Sprache.
Viel Freude und Erfolg wünscht nach Südamerika Ihr Peter Schmuck, im Namen aller Menschen hier, die an Ideen für eine postfossile, postnukleare und faire Kreislaufwirtschaft arbeiten.
Foto: A. Prinsen
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