Die zwei Dörfer Pödelwitz bei Leipzig und Morschenich bei Köln teilen eine schlimme Vergangenheit: Sie waren vom Kohleabbau bedroht und fast alle Menschen dieser Orte wurden umgesiedelt. Anfang der 2020er Jahre jedoch – uuups – wurde die Intention des Abrisses dieser Dörfer zurückgenommen (wer trägt in unserem Land die Verantwortung für solche grandiosen und für die vielen Betroffenen Menschen tragischen Fehlplanungen???). Nun ist in beiden Orten ein Neuanfang geplant. Hier zwei Kurzgeschichten zu den Orten:
Jahrzehntelang war Pödelwitz vom Braunkohletagebau geprägt – erst als Arbeitsplatz und später als Bedrohung durch Abbaggerung und der damit einhergehenden Absiedlung. Der Braunkohletagebau hat nicht nur die Erde aufgerissen, sondern auch die Dorfgemeinschaft erodiert und verweht. Mit dem Kohleausstieg und der Bewahrung vor der Abbaggerung muss sich Pödelwitz neu erfinden. Wir wollen diesen Prozess proaktiv gestalten und eine Vorreiterrolle einnehmen für all die anderen Orte in Strukturwandelregionen, die in den nächsten Jahrzehnten neue Formen des Lebens, des Arbeitens und des Wirtschaftens finden müssen. Wir wollen inmitten der globalen Urbanisierung eine kleine Einheit bilden, die gesellschaftliche Transformation praktisch erprobt und sich mit anderen einzigartigen Orten verbindet, die zukunftsfähige Lebensstile erfinden. Unsere Gäste wollen wir für ein lebenswertes Morgen begeistern – nicht nur in ökologischer, sondern auch in kultureller, sozialer und ökonomischer Hinsicht. Auf dieser Seite können Sie mehr über unsere Vision für Pödelwitz erfahren.
Auch die Bewohner von Morschenich gingen Jahrzehntelang davon aus, dass ihr Ort einst dem Braunkohletagebau würde weichen müssen. Nur ein paar Kilometer weiter, östlich zwischen Merzenich und Golzheim, entstand daher die Ortschaft Morschenich-Neu, die konkrete Umsiedlung begann im Januar 2015. Im Jahr 2020, als die Umsiedlung nahezu abgeschlossen war, erfolgte die Leitentscheidung der Landesregierung, das Kohleausstiegsgesetz nun in die lokale und regionale Ausführung zu bringen. Damit stand fest: Morschenich (Alt) sowie der angrenzende Hambacher Forst können bleiben. Aufgrund der zum Teil erheblich maroden Baustruktur der schon lange verlassenen Gebäude ist aber dennoch von einem nicht unerheblichen Rückbau auszugehen. Der Rest des Ortes soll möglichst erhalten und zum Teil als Lern- und Entwicklungsraum genutzt werden. Langfristiges Ziel ist es, einen „Ort der Zukunft“ zu etablieren. Weitere Infos hier.
Wir wünschen allen Akteuren vor Ort gutes Gelingen beim Um- bzw. Neubau von regionalen Keimzellen eines zukunftsfähigen Lebens! Bei Fragen wenden Sie sich gern an mich. Ihr Peter Schmuck von den Zukunftskommunen.
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