Auch in Portugal: Regionale Bürgerenergie im Kommen



Die Umstellung unserer Energieversorgung auf regional verfügbare Ressourcen funktioniert hervorragend, wenn die Menschen in den Regionen eines Landes diese Transformation selbst in die Hand nehmen. In den 800 deutschen Energiegenossenschaften ist das wohlbekannt. Auch in Portugal setzen die Menschen auf diesen Weg. Zum Beispiel in der 2013 gegründeten Genossenschaft Coopérnico.

3.800 Mitglieder sind ihr seit der Gründung beigetreten. Sie können die Arbeit von Coopérnico mitgestalten. Sie können beispielsweise Strom über die Genossenschaft beziehen oder in neue Projekte investieren. Knapp 2 Millionen Euro wurden bislang in Bürgerprojekte investiert. In mehreren Lokalgruppen machen Mitglieder die Ziele und die Arbeitsweise der Genossenschaft publik.

Wie gut das funktioniert, zeigte sich beispielsweise Ende 2020, als zwölf Mitglieder innerhalb von fünf Minuten ein 22.000 Euro teures Solarprojekt in Tavira an der Südküste Portugals finanzierten. 32 Projekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von mehr als 1,8 Millionen Euro konnte Coopérnico bereits umsetzen. Seit Lissabons Regierung 2019 die Einspeisevergütung für Solarenergie von 100 auf 45 Euro pro Megawattstunde kürzte, initiiert die Genossenschaft keine Projekte mehr, die Strom ins Netz einspeisen, weil sich dieses Geschäftsmodell finanziell nicht mehr lohnt. Stattdessen wird der Solarstrom bei den aktuellen sieben Projekten von den Institutionen selbst verbraucht – wie im Fall von Tavira. Dort nutzen nun eine Kindertagesstätte und eine Krippe den Strom, der von den Solaranlagen auf ihren Dächern erzeugt wird.

Weitere Details auch zu den sozialen Motiven, um der Energie-Armut entgegenzuwirken, finden Sie in dem Bericht von Svenja Beller im Energiewendemagazin der EWS. Beste Wünsche für das Gedeihen Eurer Genossenschaft in Portugal – Euer Peter Schmuck




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