Partizipative Netzwerkanalyse

Mit einer partizipativen Netzwerkanalyse kann man nicht nur herausfinden, welche Personen in einer Kommune für bestimmte Aktivitäten (strategisch) wichtig sind, sondern auch, wie sie zu einem Thema und zueinander in Beziehung stehen. Das Ergebnis kann sehr erhellend sein, denn man erarbeitet eine Art „Landschaftsbild“ zu Akteuren in einer Kommune und kann oft Muster und Verbindungen zwischen ihnen erkennen, die vorher so nicht sichtbar gewesen sind. Voraussetzung für die Anwendung einer partizipativen Netzwerkanalyse ist eine Gruppe von bestenfalls 3 Leuten, die sich gut in der Kommune auskennen. Eine solche Analyse kann bis zu 3 Stunden dauern.

Wie wird eine partizipative Netzwerkanalyse durchgeführt?

  • Zeitpunkt für die Analyse festlegen – in der Regel bildet die Analyse die aktuelle Situation ab. Aber die Methode kann auch interessante Erkenntnisse über Veränderungen aufzeigen, wenn die aktuelle Situation mit einem früheren Zeitpunkt verglichen wird (z.B. vor 10 Jahren). Dann wird die Analyse mehrmals durchgeführt.
  • Analyse durchführen – hierzu braucht man ein möglichst großes Plakat und Stifte in unterschiedlichen Farben (oder, noch besser: Verschiebbare Moderationskärtchen). In der Mitte platziert man eine/n Schlüsselakteur*in (z.B. die Verwaltung oder einen Sportverein, auch Einzelpersonen sind möglich) und gruppiert dann nach und nach Akteure, die zu einem bestimmten Thema mit ihr in Verbindung stehen, darum herum. Die räumliche Nähe zur Mitte symbolisiert auch die reale Nähe zur Schlüsselakteurin, d.h. je weiter die Akteure von der Mitte weg liegen, desto loser sind die Verbindungen zu ihr. Darüber hinaus werden auch Verbindungen zwischen den Akteuren durch Pfeile dargestellt. Das Netzwerk wächst und wächst mit jedem neuen Akteur. Das Platzieren der Akteure und das Setzen der Verbindungen findet in einer moderierten Diskussion innerhalb der Gruppe statt, um unterschiedliche Auffassungen und Erfahrungen mit einzubeziehen.
  • Auswertung – am Ende ergibt sich ein (möglicherweise) unübersichtliches Bild, dass es zu ordnen gilt. Es können gemeinsam Cluster zu Akteursgruppen (z.B. Wirtschaft, Bürger, Politik) farblich hervorgehoben oder die Pfeile zwischen den einzelnen Akteure weiter differenziert werden („abhängig voneinander“, „freundschaftlich verbunden“, „örtlich nah beieinander liegend“ o.ä)

Ansprechpartner*in:

Timo Kaphengst
e-fect dialog evaluation consulting eG
+49 (0)177-3699409 | kaphengst@e-fect.de

 


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Ergebnis einer partizipativen Netzwerkanalyse für einen Landkreis in Bayern, in dem zahlreiche Bürger-Energiegenossenschaften entstanden sind. Quelle: Kaphengst & Velten (2014): Energy transition and behavioural change in rural areas. The role of energy cooperatives








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