Südamerika: DO IT YOURSELF Hausbau und Umbau einer 30.000 Studenten-Universität



Die grossen Institutionen wie christliche Kirche, die Nationalstaaten, die Wissenschaft und die global agierenden Grossunternehmen haben bislang versagt bei ihrem Versprechen, uns Menschen einen guten Weg im Hier und Jetzt sowie in eine ökologisch balancierte und faire Zukunft zu bereiten. Darüber war in dem deutsch-lateinamerikanischen Workshop mit den Nachhaltigkeits-Engagierten der Katholischen Universität schnell Konsens. Und dass es neue Ansätze in der Breite der Gesellschaft braucht, um überlebensfähige regional agierende Gemeinschaften als Keimzellen eines künftigen Lebens in Gang zu bringen. Vor diesem Hintergrund berichtete Maryon, Direktorin des Zentrums für Nachhaltigkeit der 30.000 – Menschen Universität, von ihren beachtlichen Schritten auf dem Weg, ihre Universität fit zu machen:  Mit der Schaffung einer neuen Verkehrs-Infrastruktur, mit Permakultur-Inseln auf dem Campus, mit einer Innovationskampagne für nachhaltige Produkte (s. Foto oben).

Francesco vom Lehrstuhl für Nachhaltigkeit erzählte von den Schritten auf dem Weg zu einem Studium Generale für „Sostenibilidad“, also einer Art Grundausbildung für die neuen Lebensmuster für alle Studierenden. Wenn alle Absolventen der Uni über ihre Fachausbildung hinaus dafür sensibilisiert sind, wofür die jetzige und kommende Generation die Weichen stellt, verbessern wir die Chance, unsere Welt fair und ökologisch umzugestalten. Toll, diese Motivation, dieses Herangehen! Der Präsident wurde PR-wirksam zu einer Fahrrad-Campustour eingeladen, und mit einem Seitenwink auf Papst Franziskus´ Enzyklika „AHORA SI“ war er mit von der Partie.

Da können sich Führungsriegen deutscher Unis so manche Scheibe abschneiden. Manche haben sich seit Heinrich Heines „Harzreise“ noch immer nicht für Zukunftsfragen geöffnet.

Meine Ausführungen zur Psychologie und Ethik der Nachhaltigkeit, zu 150 EE Dörfern und 35 Zukunftskommunen sowie zum Curriculum Nachhaltigkeitsmanagement an der Hochschule für Nachhaltigkeit Eberswalde wurden mit grossem Interesse aufgenommen. Bei der Diskussion der Ursachen, der „root problems“, welche in den Industrieländern derzeit den neuen Entwicklungen noch im Weg stehen, entstand die Idee, mein Buch „Die Kraft der Vision“ ins Spanische zu übersetzen, da hier genau diese „Denkfallen“, wie ich sie nenne, mit den Alternativen skizziert sind.

Und weil das bis hier recht theoretisch war, zum Schluss noch etwas Praktisches: In den wenigen Tagen meines Aufenthaltes hier bin ich auf zwei „Do it yourself“ Hausbau-Methoden gestossen: In der Tradition der Inkas haben Walther und Mariela Pancca, meine Ketschua Gastgeber am Titicacasee ihr Haus aus den Steinen des Berges gebaut. Dabei wird der Steinbruch mit Hammer und Treibeisen genutzt, also ganz ohne Nobels „glorreiche“ Erfindung. Und hier in Santiago stellte mir bei der Nachhaltigkeits-Innovationsmesse ein junger Mann sein Start-Up vor, das Ziegelsteine in einer Art LEGO Form herstellt,  mit denen 5 Personen in einer Woche ein Haus errichten können.

Weitere Fotos folgen… Herzlich Ihr Peter Schmuck

 




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