Das Projekt Unity of Man in Kirpal Sagar wurde seit 1974 unter der Leitung von Dr. Harbhajan Singh und seiner Frau Surinder Kaur im Punjab/Nordindien aufgebaut. In Kirpal Sagar wird in verschiedenen sozialen Einrichtungen und Bildungseinrichtungen die ganzheitliche Entwicklung des Menschen gefördert.
Hier ist ein Modell für die Welt entstanden, das soziale mit ökologischen sowie spirituellen Sehnsüchten der Völker unserer Welt verbindet. Knapp 20 Jahre nach der Gründung von Kirpal Sagar wurde zwar in Rio de Janeiro die Agenda 21 mit ähnlichen Zielen mit grossem Brimborium ausgerufen. Doch in den 32 Jahren danach ist mir kein Projekt begegnet, welches den InitiatorInnen und Aktiven in Kirpal Sagar das Wasser reichen kann.
Konkret: In der Gemeinschaftsküche wird seit Beginn des Projekts, also seit 50 Jahren, kostenloses Essen zubereitet. Die Küche wird vom eigenen Öko – Landwirtschaftsbetrieb beliefert. Um Bedürftigen zu helfen, wurde 1983 als Erstes das Krankenhaus eingerichtet. Im 1994 eingeweihten Altenheim finden alte Menschen ein Zuhause, die sonst auf sich allein gestellt wären. Bedürftige aus der Umgebung erhalten Unterstützung in Notfällen. Die Kirpal Sagar Academy ist eine Schule, die derzeit 500 Kinder bis zur Hochschulreife führt. Kinder aus mittellosen Familien werden vom Träger unterstützt.
Basis des Zusammenlebens ist ein lebendiger Dialog zwischen den Religionen der beteiligten Menschen. Hier wird keine bestimmte Religion gelehrt, sondern auf die Essenz der Religion, den spirituellen Kern, der allen Religionen gemeinsam ist, verwiesen, wie auch in den weithin sichtbaren Symbolen von Kirpal Sagar (z.B. auf dem Titelbild oben) dargestellt ist.
In einer nach außen offenen Gemeinschaft leben hier ständig mehr als 800 Menschen, viele mit ihren Familien – freiwillige Mitarbeiter, die seit Beginn am Aufbau beteiligt sind, Lehrer, Schüler, Arbeiter, Ärzte, Angestellte usw. Ebenso sind regelmäßig Helfer und Gäste aus dem Ausland vor Ort. So erlebt man ein lebendiges Miteinander verschiedener Kulturen, Religionen und Mentalitäten.
Als ich 2007 erstmals hier war, fand zum Beispiel eine Hochzeitsveranstaltung für Dutzende junge Paare aus ärmsten Verhältnissen statt, welchen ohne Unterstützung keine Trauung möglich war.
Man sieht Menschen ihren alltäglichen Arbeiten nachgehen und kann an Sport- und Schulveranstaltungen teilnehmen. Ebenso sind auch Gäste bei traditionellen Festen oder religiösen Feierlichkeiten und Ritualen willkommen, die jeder seiner Religionszugehörigkeit entsprechend ausüben kann. In diesem Teil des Punjab begegnet man vor allem Hindus und Sikhs, bei größeren Veranstaltungen sind auch Vertreter weiterer Religionen zu Gast. Über Jahre der Zusammenarbeit konnte man praktisch sehen, dass das Ideal „Eine Welt, eine Menschheit“ keine Utopie ist.
In Kürze findet hier das fünfzigjährige Jubiläum statt. Viel Freude und gutes Gelingen bei den Vorbereitungen wünscht nach Indien Ihr Peter Schmuck aus den deutschen Zukunftskommunen. Hut ab vor der großartigen Arbeit der vergangenen 50 Jahre!
Unten finden Sie Grussworte von 2007 von mir sowie Martin Almada.
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