Eine Steuerungsgruppe wird gegründet, wenn zu einem bestimmten Thema konkrete Ziele erarbeitet und Entscheidungen vorbereitet werden sollen, die als Empfehlung in die politischen Gremien getragen werden. Dies kann beispielsweise die Neuregelung der Essensverpflegung an städtischen Einrichtungen einer Kommune sein. Die Steuerungsgruppe erarbeitet eine fundierte Empfehlung, die der Politik bei Ihrer Entscheidungsfindung helfen kann. Eine Steuerungsgruppe besteht aus verschiedenen Mitgliedern, die für ein bestimmtes Thema relevant sind. Diese sollte sich so zusammensetzen, dass die verschiedenen Interessen und Meinungen der von der Entscheidung betroffenen Bevölkerungsgruppen gut abgebildet werden. Durch die Erarbeitung in der Steuerungsgruppe können Entscheidungen in politischen Gremien fundierter getroffen werden.
Wie arbeitet eine Steuerungsgruppe?
Mitglieder ansprechen – es sollte genau überlegt werden, aus welchen Bereichen der Kommune Mitglieder in der Steuerungsgruppe kommen sollten. Diese werden dann gezielt angesprochen. Die Steuerungsgruppe sollte jedoch theoretisch offen für alle Interessierte sein. Sonst können sich Personen ausgeschlossen fühlen und schon aus dem Grund gegen die Empfehlungen der Steuerungsgruppe sein. Daher ist eine umfangreiche Einladung zur Gründung der Steuerungsgruppe besonders wichtig.
Ziel und Mandat klären – für die Arbeit der Steuerungsgruppe ist es essentiell, schon vor bzw. spätestens beim ersten Treffen der Gruppe klar zu kommunizieren, was das Mandat der Steuerungsgruppe ist. Das bedeutet, dass der Entscheidungsspielraum eindeutig kommuniziert wird. Die Legitimation der Gruppe durch die Politik ist unabdingbar – sonst fühlt sich die Arbeit in der Gruppe nicht sinnvoll an. Gleichzeitig muss klar kommuniziert werden, dass die letztliche Entscheidung bei der Stadtverordnetenversammlung liegt – um spätere Enttäuschungen zu vermeiden. Es empfiehlt sich daher die Steuerungsgruppe personell mit politisch aktiven Personen zu besetzen.
Regelmäßige moderierte Treffen – die Steuerungsgruppe sollte sich regelmäßig treffen. Hierbei ist wichtig, dass die Treffen jeweils ein vorher klar kommuniziertes Ziel haben. Treffen zum Selbstzweck sind für die Mitglieder wenig befriedigend und können zu Frustration führen.
Verantwortlicher für die Treffen – die Steuerungsgruppe braucht eine(n) Koordinator*in, der/die die Treffen vorbereitet und moderiert. Idealerweise hat diese Person guten Kontakt zur Stadtverwaltung bzw. gehört dieser an. Von Vorteil ist – zumindest für die ersten Treffen – eine externe „neutrale“ Moderation. Dies kann vor allem dann hilfreich sein, wenn die Beziehung zwischen Bürger*innen, Verwaltung und Politik in der Kommune durch geringes Vertrauen, konfliktäre Begegnungen, Unerfahrenheit in Partizipation o.ä. charakterisiert ist.
Ansprechpartner*in:
Jana Werg
e-fect dialog evaluation consulting eG
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