Wie sich Zukunftskommunen inspirieren und befruchten: Hallerndorf und Alheim

In Hallerndorf gibt es zwei größere fossilfrei beheizte Wärmenetze.  Eins davon von einer Genossenschaft betrieben, das andere in der Hand eines regionalen nachhaltigen Energieversorgungsunternehmens. In Alheim gibt es überschüssige Wärme von einer Biogasanlage.  Ein Holz-BHKW ist geplant. Die ideale Konstellation für ein Nahwärmenetz.

Über das Netzwerk der Zukunftskommunen entstand die Idee, die Erfahrungen in Hallerndorf in Alheim vorzustellen. So reiste Bürgermeister Gunselmann aus Hallerndorf in diesem Jahr zwei mal nach Hessen. Im Frühsommer tauschte man sich zunächst in einer kleineren Strategiegruppe aus. Gestern, am 25.9.2018 fand eine Einwohnerversammlung statt, in der Herr Gunselmann vor 50 interessierten BürgerInnen Alheims die guten Erfahrungen mit Wärmenetzen in seiner Gemeinde in Franken im Detail vorstellte.

Veranstaltungsort: Haus der Generationen in Alheim-Heinebach

Bürgermeister Gunselmann aus Hallerndorf in der fränkischen Schweiz erläutert in Alheim an der Fulda Erfahrungen mit Wärmenetzen

Bürgermeister Lüdtke und Herr Marth vom Alheimer Bauamt informierten über Optionen für die Glasfaser-Breitband Versorgung in der Gemeinde Alheim und Synergien mit einem Wärmenetz.

In der Diskussion wurden Chancen und Bedenken thematisiert. Das in solchen Veranstaltungen schwer aufzulösende Kosten-Ping Pong zwischen BürgerInnen und InspiratorInnen konnte in dieser ersten Informationsveranstaltung noch nicht geklärt werden (Bürger: „Sagt uns, was das kostet!“ – „Die Kosten hängen davon ab, wieviele Bürger mitmachen.“ – „Wenn Ihr uns nicht sagt, was es kostet, machen wir auch nicht mit.“). Der Moderator der Veranstaltung (P. Schmuck), beide Bürgermeister, die Projektkoordinatorin Ines Wilkens von Fachgebiet VWL/dezentrale Energiewirtschaft der Uni Kassel Ines Wilkens und auch Melanie Schlepütz vom Bürgerforum Energieland Hessen verwiesen abschließend auf die Chancen von Wärmenetzen, welche sich in hunderten solcher Netze, die im vergangenen Jahrzehnt in deutschen Kommunen entstanden sind, besichtigen lassen. Und darauf, dass ein wenig Mut und Bürgerengagement vonnöten sind, will man solche Projekte stemmen.

In kleineren Runden wurden zum Abschluss des Abends mögliche nächste Schritte beraten, etwa eine Einwohnerbefragung zur Erhebung der Anschlussbereitschaft (bei festliegenden Kosten-Obergrenzen) und des Wärmebedarfs, oder die Verdichtung eines kleinen bereits vorhandenen Netzes mit anzuwerbenden Gewerbekunden (unbebaute Grundstücke mit Wärmeanschluss stehen zur Verfügung!). Hierfür könnten die Alheimer auf die Erfahrungen in der Zukunftskommune Merkendorf mit dem dort errichteten  Energiepark zurückgreifen. Das könnte ein neues Kapitel zum Thema „Inspiration zwischen Zukunftskommunen“ werden. Und wer nach Alheim reist, wird nicht mit leeren Händen heimkehren: Die hier bereits umgesetzten Vorhaben wie der Energielehrpfad, die Sonneneier, Vernetzung mit Nachbargemeinden (ZUBRA Region), BNE und viele EE Projekte  sind bislang – in dieser Dichte in einer kleinen Gemeinde – Spitze in Deutschland!




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